Grüße und Neuigkeiten von Schwester Mirjam aus Haiti

Grüße und Neuigkeiten von Schwester Mirjam aus Haiti

Liebe Wohltäter, liebe Missions Freunde

Ganz herzlich grüße ich sie alle aus dem fernen Haiti. Meine Gebete, vereint mit den Gebeten der Menschen in Haiti, sind Gebete der Dankbarkeit gegenüber Gott für alle Menschen, die uns und unsere Missionsarbeit in diesem armen Land begleiten. Durch ihr Gebet und ihre Spenden unterstützen sie viele notleidende Menschen.

Wir befinden uns in der Fastenzeit und bereiten uns auf das größte Fest der Kirche, auf die Auferstehung Jesu Christi, unseren Erlösers, vor. Dies ist eine Zeit, die durch das Gebet, Fasten, Buße und gute Taten besonders intensiv gelebt wird. Dadurch werden wir immer mehr und mehr unserem Herrn Jesus Christus ähnlich.

Die Christen hier in Haiti opfern ihre Leiden, den Hunger und die Krankheit mit aller Hingabe, indem sie auf Jesus und seinen erlösenden Sieg über den Tod schauen und an die Auferstehung glauben. Das bezeugen sie auch immer wieder mit zahlreichen Gebeten und der Kreuzwegandacht. Die Kreuzwegandacht wird in allen Pfarreien am Freitag gebetet.

Die Fastenzeit

Während der gesamten Fastenzeit versuchen sie durch das Gebet und den Verzicht auf materielle Dinge, andern zu helfen. In den einzelnen Pfarrgemeinden zeigen sie ihre Fürsorge und ihre Liebe für die Kranken. Sie organisieren Besuchsdienste und bringen den Kranken und Notleidenden das, worauf sie selbst verzichtet haben. Meistens sind es Lebensmittel und Kleidungsstück.

In den ersten drei Tagen der Karwoche werden in den Pfarreien geistliche Erneuerungen abgehalten. Dabei haben die Gläubigen auch die Möglichkeit, das Sakrament der Beichte zu empfangen. Die Tage vom Gründonnerstag bis Ostersonntag sind mit reichen, liturgischen Feiern gefüllt. Auch hier feiern sie die Liturgie in dem römisch-katholischen Ritus. Mit ihrem Gesang, ihren wunderschönen Tänzen und den langen Gebeten, dauert es oft stunden lang. Doch auch wenn es noch so lange dauert, ihre Freude im Herzen nimmt niemals ab. Im Gegenteil, sie fühlen sich beschenkt und gestärkt durch Gottes Geist.

Am Morgen des Karfreitags, sind sie alle auf den Straßen und beten gemeinsam die einzelnen Kreuzwegstationen. Sie gehen dabei bis zu der jeweiligen Pfarrkirche. An vielen Orten sind auch einige Pfarreien gemeinsam unterwegs. Am Nachmittag wird die Passion und die Liturgie des Karfreitags gefeiert.

In der Osternachtfeier halten sie die Taufe der Katechumenen. Manchmal kommt die ganze Familien oder auch Einzelpersonen. Bei dieser Gelegenheit preist das Volk Gottes den Herrn Jesus Christus, der so groß in seiner Güte und Barmherzigkeit ist.

Liebe Missions Freunde, am Karfreitag erinnern wir uns immer wieder an die bitteren Leiden und den Tod unseres Herrn Jesus Christus. Dadurch bekamen wir die Erlösung die sich in der Auferstehung Christi für uns vollendet hat. Richten wir unseren Blick auf die Herrlichkeit des Auferstandenen, von dem allein unsere Rettung kommt.

Bleiben wir im Gebet verbunden. Ihnen allen wünsche ich gesegnete Ostern.

Ihre Schwester Miriam Filipovic

Port-au-Prince, April 2017