Schwester Bernadette führte ein Interview mit der Kandidatin Violet

Schwester Bernadette führte ein Interview mit der Kandidatin Violet

Schwester Bernadette führte ein Interview mit der Kandidatin Violet

Yuhuhuu! Gott sei Dank! Die Gemeinschaft der Dienerinnen Christi blüht auf, denn eine neue Kandidatin ist hinzugekommen.

1. Kurze Vorstellung
Mein Name ist Violet Ndunge Masinga, ich bin 32 Jahre alt und komme aus Kenia. Ich wurde als fünftes von sechs Kindern geboren. Ich habe 3 Brüder und 2 Schwestern, 2 Schwägerinnen, 3 Nichten und einen Neffen. Ich bin Patin meiner beiden  Nichten. Meine Eltern Alphonce und Josephine sind noch am Leben und wohnen auf dem Land. Mein Vater arbeitete als Techniker im nationalen Museum in Nairobi – Kenia. Meine Mutter arbeitet als Hausfrau und als Bäuerin auf dem Land in Makueni – Kenia. Ich habe mein Studium in Bachelor of Science in der Verwaltung der menschlichen Ressourcen abgeschlossen. In Kenia arbeitete ich in mehreren Institutionen, bis sich später meine Berufung als Ordensschwester herauskristallisierte. Meine Hobbys sind singen, tanzen, reisen und viele neue Dinge entdecken.

 2. Warum hast du dich für ein Kloster in Europa und nicht für eins in deinem Land Kenia entschieden?

Nachdem ich von meiner Berufung erfuhr, fiel es mir erst schwer, sie zu akzeptieren. Ich sagte:“ Gott, Du hast mich in Deinem Weinberg für die Arbeit als Ordensschwester ausgewählt, bitte mache mich zu einer Missionarin, um den Menschen die frohe Botschaft zu verkünden.“ „Genauso, wie Missionare aus Europa in meinem Land Kenia und in ganz Afrika das Christentum brachten.“ Ich hatte aber zunächst keine Ahnung, dass Jesus mich als Anerkennung dafür, dass die Missionare  die frohe Botschaft den armen Menschen in meinem Land verkünden, nach Europa ruft. Später merkte ich aber dann schnell, dass es Gottes Plan war, mich nach Europa zu schicken. In Europa gibt es derzeit wenige Menschen, die sich wirklich zur Ordensschwester berufen fühlen. Das Feuer, dass die Missionare in Kenia entzündet haben, soll weiter brennen. Wie durch ein Wunder bin ich dann nach Deutschland gekommen. Dank Pater Patrick, der meiner Meinung nach tatsächlich vom Heiligen Geist erfüllt ist, erfuhr ich dann von der Gemeinschaft der Dienerinnen Christi.

3. Wie hast du deine Berufung entdeckt?

Die ganze Geschichte der Entdeckung meiner Berufung ist zu lang. Hier eine kurze Zusammefassung:
Alles begann im Januar 2013 während einer Exerzitienzeit. Am vierten Tag geschah etwas, während eines Vortrages über das Sakrament der Ehe von Pater Biju (Vinzentiner). Zu Beginn des Gesprächs über das Eheleben, fühlte ich mich noch ganz normal. Nach 20 Minuten begann ich zu weinen und hörte eine Stimme, die zu mir sprach: „Meine Tochter, ich habe dich gerufen um mir zu dienen. Warum fliehst du vor mir Violet? Dieser Vortrag über das Sakrament der Ehe ist nichts für dich, du solltest dir einen Vortrag über das geweihte Leben anhören.“ Ich war sehr verwirrt, denn was ich erlebte, konnte ich nicht begreifen. Mein Traum und meine Vision war es, eine prominente Politikerin zu werden, um missbrauchten Frauen und misshandelten Kindern in meinem Land und auf meinem Kontinent zu helfen. Mein Leben war nicht mehr wie vorher, weil ich während der Heiligen Messe und bei den Anbetungen, Gottes Gegenwart mehr als zuvor spüren konnte. Ich konnte meine Bibel lesen und erzählen, wie schön es ist, dem Herrn zu dienen. Anschließend arbeitete ich von Januar bis Mai, aber ich fühlte mich an meinem Arbeitsplatz unwohl und an der falschen Stelle.

Im Juni besuchte ich erneut Exerzitientage und betete, dass Gott mir meine richtige Berufung zeige. Die Exerzitien waren sehr schwer für mich, aber am Ende der Zeit offenbarte mir Gott, dass ich Ordensschwester werden sollte. Ich wusste, diese Entscheidung würde harte Konsequenzen mit sich bringen, vor allem für meine Familie. Ich betete um Gottes Gnade, damit es mir möglich werde, alle Widerstände zu überwinden. Am letzten Tag traf ich unerwartet Pater Antony, einen Vinzentiner und den geistlichen Leiter des Exerzitienhauses. Ihm teilte ich meine Erfahrungen und Erlebnisse mit. Er erlaubte mir, im Exerzitienhaus weiterhin für intensives Beten zu bleiben. Im Anschluss teilte ich meine Entscheidung meiner Familie mit. Meine Mutter war dafür, aber meine jüngere Schwester war dagegen. Nach und nach akzeptierte sie meine Entscheidung und unterstützt mich. Ich blieb sechseinhalb Monate im Exerzitienhaus. Dort half ich in der Gemeinschaft der Vinzentiner mit und betete. Durch meine intensiven Gebete erkannte ich, dass ich Gott wirklich als Ordensschwester und nicht als Politikerin dienen soll. Im Exerzitienhaus lernte ich auch Veronica kennen.

4. Welche Bedeutung hat das geweihte Leben für dich?

Meiner Meinung nach bedeutet das geweihte Leben, den Menschen, die mir anvertraut sind, in Liebe zu dienen. Darüber hinaus sehe ich das geweihte Leben auch als ein Geschenk des Heiligen Geistes an, um die Sehnsucht zu wecken, Gott zu dienen, egal wohin er einen Menschen ruft. Das geweihte Leben sollte weise gestaltet werden, damit die Ordensleute gute Grundhaltungen und christliche Werte pflegen können.

5. Wie hat deine Familie auf den Eintritt in das Kloster reagiert?

Meinen Klostereintritt zu akzeptieren, fiel besonders meinem Vater sehr schwer. Für meine Mutter war dieser Schritt keine große Überraschung. Sie hat sich schon immer gewünscht, dass eines ihrer Kinder ein von Gott geweihtes Leben führt. Nach vielen Gesprächen mit meinem Vater und mit Hilfe meiner Mutter und anderen Leuten, akzeptierte schließlich auch er meine Entscheidung. Er sagte: Diese Kinder sind mir von Gott geschenkt worden und meine Aufgabe ist es nur, sie zu erziehen.“ So bekam ich von beiden Eltern die Erlaubnis für den Klostereintritt und sie wünschten mir Gottes Segen für mein neues Leben.

6. Wie gefällt es Dir in Deutschland und welche Erwartungen hast du für die Zukunft?

Bis jetzt ist mein Aufenthalt in Deutschland ganz gut. Ich bemühe mich, mich an die neue Umgebung, die neue Kultur und die Sprache zu gewöhnen. Mein Ziel ist es, zunächst erst einmal deutsch zu lernen, damit ich mich besser verständigen kann. Dann möchte ich als Ordensschwester meine Begabungen und Fähigkeiten, die ich durch mein Studium bekommen habe, zur Förderung des Wachstums der Gemeinschaft einsetzen. In der Kirche möchte ich meine Aufgaben erfüllen. Schließlich bitte ich die Gemeinschaft, mich dabei zu begleiten und zu unterstützen. So kann ich meine Begabungen und Fähigkeiten als Ordensschwester, effizienter gestalten und einsetzen.

Schwester Bernardette Mumbi Michael führte das nette Interview mit Kandidatin Violet.

Video-Clip

» Kandidatin Violet wird von Sr. Agnes interviewt
(Video im WMV-Format / Windwos Media Player)